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Lost & Found 21: Links die Personalern weiterhelfen

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Das Web abgesurft und klasse HR-Links gefunden: Das ist Lost & Found, die Artikelserie im metaHR Blog, die lesenswerte HR-Beiträge aufspürt und vorstellt. Hier in der Ausgabe Nr.21 seit Einführung dieser Reihe.

 

In der aktuellen Ausgabe gibt es wieder viel gutes Material für Personaler, Recruiter und HR-Interessierte (beiderlei Geschlechts natürlich). Thematisch zum Beispiel mit dabei:
Wie man ein erfreuliches Arbeitsumfeld gestaltet, was wirklich fiese Arbeitgeber auszeichnet und die Vision der HR-nahen Rolle eines „Chief Performance Officers“. Darüber hinaus noch ein paar weitere interessante Link-Empfehlungen.

Wie üblich in dieser Reihe: Alles spannende und hilfreiche Artikel. Viel Spaß damit!

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Schockierende Fakten über schlechtes Recruiting und die besten Gegenmaßnahmen

Recruiting-Workshops-metaHR_wollmilchsau_20142015Zu viele Arbeitgeber klagen über Schwierigkeiten bei Stellenbesetzungen. Gleichzeitig kümmern sie sich oft nicht ausreichend darum, wie sie als rekrutierender Arbeitgeber von ihren Bewerbern erlebt werden. Karrierewebseiten sind wenig informativ oder nutzerunfreundlich.
Beim Online-Personalmarketing werden Chancen leichtfertig nicht genutzt. Hier sind einige schockierende Fakten über schlechtes Recruiting und eine prima Gegenmaßnahme für bessere Bewerbungsprozesse mit speziellem Blick auf Candidate Experience, Karrierewebseite und Mobile Recruiting…

 

Hier sind einige schockierende Fakten über schlechtes Recruiting

  • 78%der Karrierewebseiten sind nicht mobil optimiert. Dort kann mobil nicht nach Jobs gesucht werden. Gleichzeitig tun dies aber rund ein Drittel aller Bewerber, bei unter 30-Jährigen sogar noch mehr! (Quellen: 1; 2)
  • Nur 17%der Bewerber haben bemerkt, dass sich Unternehmen Mühe geben, ihre Bedürfnisse als Bewerber zu verstehen und zu respektieren. (1)
  • Nach einer negativen Candidate Experience mit einem Arbeitgeber würden sich nur 13%erneut bei diesem bewerben. Im Fall einer positiv bewerteten Bewerbungserfahrung würden das jedoch 84%tun! Übrigens unabhängig ob der Job beim ersten Anlauf bekommen wurde. (1)
  • Bei 48 %der Unternehmen dauert eine Stellenbesetzung durchschnittlich 3 – 6 Monate! (3)
  • Gut ein Drittel (34 %) aller Online-Bewerbungen dauern zwischen 31 und 60 Minuten! (4)
  • Obwohl eine negative Candidate Experience das Arbeitgeberimage schädigt, interessieren sich nur wenige Unternehmen für die Eindrücke ihrer Bewerber. Nur 14%aller Bewerber wurden von Unternehmen um Feedback zum Bewerbungsprozess gebeten. (1)

 

Die Fakten liegen auf dem Tisch, besser jetzt handeln
Die Fakten sind bekannt. Es gibt genug gesicherte Erkenntnisse darüber, was Bewerber wünschen und womit Unternehmen im Recruiting und Employer Branding punkten können. Unsere aktuelle Candidate Experience Studie zum Beispiel, die gemeinsam mit Stellenanzeigen.de durchgeführt und von Prof. Wald wissenschaftlich begleitet wurde, zeigt wesentliche Punkte auf. Die Mobile Recruiting Studie der Kollegen von der Wollmilchsau GmbH tut selbiges auf jenem Feld. Viele andere Untersuchungen und Zahlen weisen ebenfalls darauf hin, was rekrutierende Unternehmen tun oder lassen sollten. Doch grau ist alle Theorie. Daher haben wir gemeinsam mit den Kollegen von der Wollmilchsau beschlossen eine praktische Übersetzung der Top-Erkenntnisse aus diesen Recruiting-Studien zu unternehmen. Unsere Gegenmaßnahme:
Wir bieten nicht nur an die Top-Erkenntnisse aus den Studien im Überblick zu referieren. Nein, wir veranstalten einen Tag, wo genau aus diesen Erkenntnissen eine praktische Roadmap für erfolgreicheres Recruiting wird. Willkommen im Recruiting Workshop: Candidate Experience, Karrierewebseite, Mobile!
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Die „Gegenmaßnahme“ im Detail
Jan Kirchner, Geschäftsführer von Wollmilchsau, HR-Digital-Experte und Kopf hinter den Mobile Recruiting Studien und ich, als einer der beiden Autoren der brandaktuellen Candidate Experience Studie, werden durch den Workshoptag führen. Wir haben ein intensives Programm, welches unsere Workshopteilnehmer erwartet. Wir werden komprimiert die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse aus unsere Studien darstellen. Vor allem aber werden wir Fragen über zukunftsfähiges Recruiting stellen und Sie, liebe Personalmarketer, liebe Recruiterinnen, liebe Personalerleiter, dabei unterstützen diese zu Ihrem Nutzen zu beantworten. Wir zeigen dazu ein paar Best-Cases und hier und da auch mal Abschreckendes. Insbesondere nehmen wir uns mit Ihnen zusammen den Praxistransfer vor, damit möglichst keine graue Theorie zurück bleibt.
Außerdem werden die Veranstaltungen auch Spaß machen, versprochen!
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Haben Sie Lust, Interesse, Zeit, Budget?
Dann sein Sie am 02.12.2014 in Berlin oder am 29.01.2015 in München oder am 18.02.2015 in Stuttgart dabei!
Für Teilnehmer gibt es übrigens eine gedruckte Sonderausgabe der Candidate Experience Studie 2014 von meta HR und einen Karriereseiten-Pulscheck durch die Online-Experten der Wollmilchsau GmbH.
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Mehr Infos? Anmelden?
Hier geht´s zu allen Fakten zum Workshop, zur Agenda und zur Anmeldemöglichkeit.

 

 

Quellen:

(1) Candidate Experience Studie 2014, meta HR und Stellenanzeigen.de

(2) Mobile Recruiting Studie 2014, Wollmilchsau GmbH

(3) Textkernel-Umfrage zum Thema Bewerbererfahrung

(4) Candidate Experience Report 2013, Personnel Today

 Candidate Experience Definition

Candidate Experience Studie von meta HR und Stellenanzeigen.de ist da

Candidate Experiene Studie 2014

Candidate Experience steht für ein konsequent bewerberorientiertes Konzept im Recruitment. Das macht Sinn, denn die meisten Bewerber wollen heute auf Augenhöhe mit den potenziellen Arbeitgebern sein.
Daher wurde es Zeit genau zu hinterfragen, was positive oder negative Bewerbererfahrungen verursacht und wie die Auswirkung auf die Arbeitgebermarken ausfallen. Die neue Studie von meta HR und Stellenanzeigen.de tut das.

 

Der Weg der Bewerber von der ersten Orientierung über das Unternehmen als Arbeitgeber bis hin zur Einstellungsentscheidung und die dabei gemachten Erfahrungen mit der Arbeitgebermarke werden als „Candidate Experience“ (Kandidatenerfahrung) bezeichnet. Was sich zunächst vielleicht nach Soft-Faktor anhören mag, entpuppt sich als Hard-Fact im Wettbewerb der Arbeitgeber um die Talente!

Candidate Experience muss ernst genommen werden
Candidate Experience ist keine Erfindung von Journalisten oder Beratern. Die Erfahrungen von Bewerbern sind real und sie sind die Basis für Auf- oder Abwertungen einzelner Arbeitgeber in der Wahrnehmung von Menschen. Bewerber kommunizieren über ihre Rekrutierungserfahrungen und können so zu Markenbotschaftern werden oder zur negativen Referenz. Empfindungen und Erwartungen im Verlauf von Bewerbungsprozessen lassen Kandidaten entscheiden, ob eine Bewerbung aufrecht gehalten oder zurückgezogen wird. Bewerber wollen heute nicht verwaltet sondern auf Augenhöhe angesprochen werden. Der Handlungsbedarf für viele Unternehmen dürfte hierbei hoch sein.

Die Studie will für mehr Klarheit in Sachen CandEx sorgen
Wie erleben Bewerber die Rekrutierungsprozesse der Unternehmen? Was genau kennzeichnet eine positive Bewerbungserfahrung? Welche Faktoren tragen zur Erfahrungsmixtur einer Bewerbung bei? Solchen und ähnlichen Fragen geht unsere Candidate Experience Studie nach. Gemeinsam mit der Online-Jobbörse Stellenanzeigen.de und mit der Unterstützung durch Prof. Peter M. Wald (HTWK Leipzig) in Form der wissenschaftlichen Begleitung und Co-Autorenschaft haben wir die Materie phänomenologisch untersucht.
Wir benennen drei Dimensionen, in welche sich Einflussfaktoren für eine positive oder negative Candidate Experience gliedern lassen. Wir zeigen entlang der Bewerberreise, der sog. Candidate Journey, auf, welche Aspekte Bedeutung haben und was Bewerber wünschen. Schließlich können wir andeuten, wie sich die gemachten Kandidatenerfahrungen auf das Arbeitgeberimage niederschlagen. Alles unterlegt mit Zahlen und Daten aus 1379 untersuchten einzelnen Bewerbungserlebnissen. Hierin liegt das Besondere diese Studie: Während andere, ähnlich gelagerte Untersuchungen bisher in der Regel nur generalisierte Bewerbererwartungen abfragen, können wir konkrete Erfolgs- und Misserfolgsstrategien echter Bewerbungsvorgänge aus Sicht der Kandidaten nachvollziehen. Auf dieser Basis sprechen wir am Ende unsere Studie Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber aus.

Wichtigste Erkenntnisse
Interessante Zahlen finden sich in der Studie sehr viele. Besonderer Bedeutung kommt nach unserer Meinung jedoch ein über einzelnen Fakten stehendes Verständnis für das Thema zu. Nämlich dem Verständnis, dass erfolgreiche Rekrutierung nicht nur ein technisch-organisatorisch runder Prozess sein soll, sondern im Aufbau und im Halten einer Vertrauensbeziehung zwischen Arbeitgeber und Bewerber besteht. Dies kann durchaus als die Rezeptur für eine positive Candidate Experience beschrieben werden. Dabei spielt das Auftreten der Unternehmensvertreter eine herausragende Rolle. Wird es als positiv, also als individuell, wertschätzend und atmosphärisch angenehm erlebt, so steigt die Chance auf eine positive Gesamtbewertung der Bewerbererfahrung. Im Umkehrschluss ist aber fast keine positive Candidate Experience möglich, ohne ein entsprechendes Verhalten der Recruiter, Hiring Manager und sonstiger Unternehmensvertreter an den Bewerberkontaktpunkten. Damit ist klar: Candidate Experience ist mindestens genauso viel ein Kultur- und Verhaltensthema, wie eine technisch-organisatorische Herausforderung.

CandExSt2014_Auftreten_Unternehmensvertreter .

Die Bewertung des Auftretens der Unternehmensvertreter beeinflusst das Urteil über die finale Candidate Experience stark (Grafik oben). Ein zügig durchgeführter Bewerbungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung. In der Tendenz baut die Beurteilung des Bewertungsvorgangs mit zunehmender Dauer deutlich ab (Grafik unten). Im Zweifel sind Bewerber jedoch durchaus bereit etwas Geduld zu haben. Voraussetzung dafür ist allerdings eine integere und verlässliche Umsetzung von angekündigten Schritten seitens der Unternehmen. Also: Walk the talk!

CandExSt2014_PR-Abb3

Auswirkungen: Machtvolle Candidate Experience
Als Arbeitgeber die Bewerbererfahrung bewusst positiv zu gestalten ist in jedem Fall sinnvoll. Nicht nur, dass rund 80%aller Bewerber angeben über ihre Kandidatenerfahrungen mit Freunden und Bekannten zu sprechen, nein, die positive Erfahrung schützt bzw. wertet auch das Unternehmensimage auf und ermöglicht eine Talent Relation selbst wenn die Erstbewerbung nicht erfolgreich verlief. Im positiven Fall nämlich kommt es selbst bei einer Absage nicht zu einem grundsätzlichen Vertrauensverlust. Im Gegenteil: Die meisten Kandidaten (83,9%), die ihre Bewerbungserfahrung mit einem Unternehmen trotz erhaltener Absage als positiv bezeichnen, würden sich dort erneut bewerben. Hingegen würden nur 13,1%derjenigen welche eine negative Candidate Experience hatten sich erneut beim entsprechenden Arbeitgeber bewerben. Wer als Arbeitgeber Talentpools, Empfehlungen und positive Reputation (insbesondere im Social Web) wünscht, tut gut daran sich um seine Bewerber zu kümmern.

Alle Informationen zur Studie und Download
Der umfangreiche Ergebnisbericht zur Studie mit zahlreichen Grafiken und Handlungsempfehlungen für rekrutierende Unternehmen kann hier kostenfrei angefordert werden.

Bei den Kollegen von Stellenanzeigen.de gibt es zudem eine kleine Infografik zu Top-Facts der Studie.

Wer praktisch ins Thema Candidate Experience einsteigen will, sein zudem unser neuer Workshop empfohlen. Dort stellen wir in Zusammenarbeit mit den Online-Recruiting-Experten von Wollmilchsau Lösungsansätze für erfolgreiches, zukunftsfähiges Recruitment vor.

 

 

Urlaub so viel jeder will: Motivations-Turbo oder Eigentor?

Richard-BransonDas Versprechen einer sinnerfüllten, selbst gesteuerten und in Teilen demokratischen Arbeitskultur klingt charmant. Was eine konkrete Maßnahme im Geiste dieser Denkhaltung bringt kann in Kürze bei einem Teil der Unternehmensgruppe Virgin besichtigt werden. Unternehmensgründer und Dauervisionär Richard Branson hat angekündigt die Urlaubsregelungen abzuschaffen. Jeder Mitarbeiter soll dann selber entscheiden, wann und wie viel Urlaub er oder sie nimmt.

 

Branson ist für innovative und visionäre Ideen genauso gut bekannt wie für seine gekonnte Selbstinszenierung. Diesmal hat er also eine neue Spielart der Arbeitsorganisation gepaart mit einem entsprechenden Selbstverständnis über Arbeit auf dem Plan. Branson experimentiert ein wenig mit „New Work“-Attitüden, mag man meinen. In jedem Fall will Branson den Angestellten seiner Virgin-Holdinggesellschaft in England und den USA zukünftig freistellen wann und wie viel Urlaub sie nehmen. Urlaub muss nicht mehr eingereicht und genehmigt werden. Jeder entscheidet selbst. Bei einem entsprechendem Erfolg dieser Initiative steht im Raum das Prinzip zukünftig auf andere Bereiche der Unternehmensgruppe auszudehnen.

Freie Urlaubsplanung aber bitte das „Kleingedruckte“ beachten…
Die Maßnahme wird jedoch an zwei Bedingungen gekoppelt: Sofern jemand in Urlaub geht darf die Arbeit nicht liegen bleiben und Richard Bransons erwartet von seinen Leuten, dass diese verantwortungsbewusst mit der neuen Freiheit umgehen. Doch wie SPON berichtet wirkt die Ankündigung des Chefs unter Umständen einschüchternd und könnte dazu führen, dass niemand es mehr wagt in Urlaub zu gehen.

Chancen und Risiken vollkommen frei bestimmter Arbeitszeiten
Mal unabhängig vom Unternehmen Virgin. Was bringen solche Regelungen? Sind das Motivations-Turbos für Mitarbeiter? Bergen solche Arbeitszeitansätze mehr Chancen auf Freiheit und echte Selbstbestimmtheit für Angestellte? Oder überwiegen die Risiken des sozialen Drucks, der aufgebaut wird wenn jeder genau hinschaut und mitzählt wie viel oder wenig Urlaub ein Kollege sich genommen hat?

Wie wirken sich solche Freiheiten auf die Arbeitgeberattraktivität aus?
Wie geht Ihr Unternehmen damit um? Welche Erfahrungen haben Sie damit?

Mich interessiert Ihre Meinung dazu!

 

Foto v. Richard Branson CC BY 2.0 by Jarle Naustvik Gulltaggen

Lost & Found 20: HR-Links die Sie besser nicht verpassen

lost-found20_Top-HR-LinksAbermals ´Hallo´zur aktuellen Ausgabe von „Lost & Found“, der Empfehlungsreihe für Top-HR-Links. Auch dieses Mal gibt es Artikel, die zu gut sind, um sie nicht gelesen zu haben…

 

Es handelt sich um dabei u.a. um eine Reihe Empfehlungen zu englischsprachigen Links, wo es eine sehr aktive und interessante HR-Blogging-Szene gibt. Um dort leichter einsteigen zu können habe ich eine tolle Linksammlung dabei, genauso wie etwas über deutsche Unternehmen, die verstärkt im Ausland rekrutieren, eine Serie über Karrierewebseiten oder einen fundierten Beitrag von HR-Blog-Altmeister Gerhard Kenk über Technologiewandel und Recruiting. Alles mal wieder sehr lesenswert…
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Candidate Experience im Licht von neuen Zahlen, Daten, Fakten – eine Vorankündigung

CandEx-Studie-VorankündigungCandidate Experience ist spätestens seit diesem Jahr in der deutschsprachigen HR-Szene voll angekommen. Im Dunstkreis von Recruiting-Blogs oder Employer Branding Events wird dazu rege diskutiert. Diese Diskussionen darüber was nun genau eine positive Bewerbererfahrung ausmacht und wie sie sich für die rekrutierenden Unternehmen letztlich auswirkt beruhen oft eher auf einer Mischung aus gesundem Menschenverstand und Daten aus US-Studien. Das haben wir geändert und das Phänomen empirisch untersucht. Die Ergebnisse kommen bald. Sie sind spannend. Versprochen.

Damit Sie nichts verpassen, melden Sie sich am besten gleich zum metaHR-Newsletter an – das hier ist eine Vorankündigung!

 

Im Detail: Das HR BarCamp vom Anfang dieses Jahres hatte sich einmal mehr als gutes HR-Trendbarometer erwiesen. Dort war Candidate Experience eines der am meisten diskutierten Themen. Tatsächlich ist die Angelegenheit spannend: Was bewirkt eine positive oder negative Kandidatenerfahrung? Wie wirkt sie sich aus auf das Bewerberverhalten? Wie lässt sie sich beeinflussen? Dazu gibt es viele Meinungen, aber meiner Ansicht nach zu wenig wirklich aktuelle, datenbasierte Erkenntnisse aus dem deutschsprachigen Raum. Auch im deutschsprachigen Raum erscheinende Recruiting- oder Bewerberstudien streifen eher nur Teilbereiche des Bewerbererlebens, aber fokussierten bisher nie zentral ausschließlich auf das Thema Candidate Experience (Lesenswert sind natürlich trotzdem eine Reihe dieser anderen Studien. Hier ein Schnellüberblick zu mehrheitlich ausländischen Studien beim Blogger-Kollegen Tim Verhoeven).

Unsere Studie soll helfen diese Lücke zu schließen. Hinter dem Projekt stehe ich als Vertreter von meta HR im Verbund mit der Online-Jobbörse Stellenanzeigen.de. Unterstützung hatten wir von Prof. Peter M. Wald von der HTWK Leipzig erhalten. Er dürfte eifrigen HR-Blogleser auch durch seinen Leipziger-HRM-Blog bekannt sein. Wir konnten in unserer Studie eine vierstellige Zahl von konkreten Bewerbungserlebnissen abfragen. Diese konnten wir so umfassend nachvollziehen, dass wir in der Lage sind einige wirklich interessante Aussagen über das Bewerbererleben, das Phänomen „Candidate Experience“, zu machen. Mit anderen Worten, Sie können auf eine empirische Betrachtung der Materie gespannt sein, aus welcher sich echte Guidelines und fundierte Empfehlungen ableiten lassen. Zahlen, Daten, Fakten als Ergänzung zu gesundem Menschenverstand schaden ja in der Regel nicht…

Übrigens: Was ist Candidate Experience denn nun eigentlich genau? Wie ist es zu verstehen? Prof. Wald und ich haben uns entschlossen trotz einiger existierender Definitionen und eine eigene Formulierung ins Rennen zu schicken. Hier ist unsere Erklärung:

Candidate Experience („CandEx“, gelegentlich auch nur „CE“)
beschreibt das individuelle Erleben von Rekrutierungsprozessen bei einem potenziellen Arbeitgeber durch den jeweiligen Bewerber. Sie bildet sich aus der Summe der in diesem Kontext gesammelten Erfahrungen mit diesem Arbeitgeber und seiner Vertreter.
Diese Erfahrungen des Bewerbers werden potenziell an allen Berührungspunkten (Touchpoints) mit dem Arbeitgeber geprägt und können in personaler und non-personaler Form erlebt werden.
Im Ergebnis prägt die Candidate Experience die Beziehung und das Vertrauen des Bewerbers zum rekrutierenden Unternehmen. Damit bestimmt die CandEx maßgeblich die Entscheidung eines Kandidaten für oder gegen eine Mitarbeit beim betreffenden Arbeitgeber und ggf. auch weitere Handlungen eines Kandidaten, die zum Beispiel in Form in positiven und negativen Beurteilungen zum Ausdruck gebracht werden.

Wie gesagt: Die Ergebnisse der Studie sind spannend. Soviel sei versprochen. Sehr bald wird es mehr zum Thema geben. Wer rechtzeitig informiert werden möchte, sollte sich gleich für den metaHR-Newsletter anmelden (oben rechts in der Sidebar findet sich das Anmeldeformular).

 

PS: Hier findet sich übrigens mein Artikel über Candidate Experience Management aus 2013. Der könnte vielleicht gerade gut passen…

 

Retention: Jeder siebte deutsche Arbeitnehmer wechselt 2014 den Arbeitsplatz

please-stay-pathPersonalfluktuation ist für Unternehmen in erster Linie ein Kostenfaktor. Da sind einerseits die direkten Kosten, wie beispielsweise jene, die durch erneute Rekrutierungen entstehen. Andererseits kostet der Weggang von Fachkräften auch Know-how und kann die Wettbewerbs- position elementar schwächen.
In diesem Zusammenhang berichtet die Hay Group in einer aktuellen Studie davon, dass 14%der deutschen Arbeitnehmer sich in diesem Jahr einen neuen Arbeitgeber suchen werden.

 

Diese Prognose wonach rund jeder siebte Arbeitnehmer in Deutschland in diesem Jahr den Arbeitsplatz wechselt geht aus einer weltweiten Studie der internationalen agierenden Unternehmensberatung Hay Group hervor. Deutschland liegt damit zwar noch unter dem europäischen Durchschnitt von 18,3 Prozent, aber deutsche Arbeitgeber müssen sich dennoch anstrengen, um Fachkräfte zu binden. Voraussichtlich wird die Loyalität der Angestellten in den kommenden Jahren weiter sinken und die latente Wechselbereitschaft wird sich damit noch weiter verstärken.

Zur Mitarbeiterbindung tragen, den Aussagen der Hay Group zufolge, neben einer angemessenen Entlohnung vor allem die Perspektiven auf berufliche Weiterentwicklung und das Vertrauen zur direkten Führungskraft bei. Im Einzelnen benennt die Hay Group fünf Faktoren, welche für die Mitarbeiterbindung von besonderer Bedeutung sind. Diese lauten:

1) Vertrauen in die Organisation und ihre Führung
2) Entwicklungsmöglichkeiten
3) Eine faire Vergütung
4) Eine erfolgsfördernde Umgebung
5) Befugnis und Einfluss

Dies sind sicher wichtige Faktoren. Aus meiner persönlichen Erfahrung als HR-Berater sehe ich zudem mindestens noch drei weitere Faktoren, welche die Mitarbeiterbindung verstärken. Auch um diese sollten sich Unternehmen aktiv kümmern:
1) Persönliche Wertschätzung durch die direkte Führungskraft.
2) Eine weitgehende Übereinstimmung zwischen den (gelebten) Werten des Mitarbeiters und des Unternehmens. Im weiteren Sinne kann man hier von unternehmenskultureller Passung sprechen (sog. Cultural Fit).
3) Die flexible Anpassung von Rahmenbedingungen an die Karrierephasen bzw. Lebensentwürfe des Mitarbeiters.

Retention und das damit verbundene Thema einer konstant hohen Arbeitgeberattraktivität bedürfen in jedem Fall auch in der Zukunft einer intensiven und ernsthaften Bearbeitung.

Hier finden Sie die Pressemitteilung der Hay Group zur Studie „Wie Sie den Verlust Ihrer Talente stoppen“. Weitere Infos und ein Factsheet zum Download gibt es hier.

 

Bild: “please stay on path” CC BY 2.0 by gazeronly

 

Lost & Found 19: Weblinks für HR-Weltmeister

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Lost and Found: Der Weltpokal ist zurück. Deutschland ist Weltmeister!
Eine tolle Leistung bringt das Land zum Schwärmen. Als großer Fussballfan kann ich nicht anders als dem Team hiermit zu gratulieren. Aus diesem erfreulichen Anlass werden die Links dieser Ausgabe „geadelt“ und sind hiermit diesmal Weblinks für
HR-Weltmeister ;-)

 

Wer sich umfassend informiert und fachlich-inhaltlich am Ball bleibt, ist klar im Vorteil. Daher hilft auch diese Ausgabe von Lost & Found wieder dabei aktuelle HR-Trends, wichtige Themen und Diskussionen im Web (wieder) zu finden. Die Themenauswahl ist bunt und verspricht viel interessantes und einiges an wertvollem Wissen: Es geht diesmal u.a. um die Adaption von Online-Marketing-Techniken für die Mitarbeitergewinnung, das Kommunikationsverhalten der Generation Z (!) und wie die Google-Suche sich in Zukunft verändern wird und was das für Active Sourcing bedeutet. Außerdem ein Veranstaltungshinweis für mehr Mitarbeiterbegeisterung und einiges mehr, lesen Sie selbst…

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Teamarbeit auf einer Stelle. Ein Interview zum Thema Jobsharing mit Jana und Anna von Tandemploy

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Viele Menschen wünschen sich einen erfüllenden Job und gleichzeitig ausreichend Zeit für Familie und Privatleben. Eine Lösung dazu: Jobsharing. Zwei Menschen teilen sich als Gespann einen Job. Solches Hand-in-Hand-Arbeiten erlaubt es privaten wie beruflichen Anforderungen nachzukommen. Tandemploy ist eine Jobsharing-Plattform, welche genau solche Zweierteams und passende Unternehmen zusammenbringt.

 

Die gelebte Flexibilität in der Arbeitswelt hat unter anderem das Gesicht des Jobsharings: Zwei Menschen teilen sich einen Job. Das Unternehmen profitiert gleichfalls, denn wenn sich zwei als echtes Work-Tandem verstehen, kann mehr als simple Teilzeit entstehen. In einigen Fällen gibt es solche Lösungen sogar schon für Führungskräfte. Was es dafür braucht? Einen Job, zwei passende Personen, ein Unternehmen und natürlich eine Instanz, die alle jene zusammenbringt. Dies tut Tandemploy, eine clevere Jobsharing-Plattform. Deren Gründerinnen arbeiten, ganz walk the talk, selber als Geschäftsführungs-Tandem. Ich habe ein Interview mit diesem Gründerinnen-Tandem, bestehend aus Jana Tepe und Anna Kaiser, geführt. Es sind spannende Einblicke in die Welt flexibler Arbeitszeitlösungen und mehr, worüber die beiden berichten. Aber lesen Sie selbst.

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Mobile Recruiting im Jahr 2014: Langsam kommt Bewegung rein

mobileEndgeräte2Die Hamburger HR- und Digitalagentur Wollmilchsau hat nach 2013 nun auch in diesem Jahr eine Studie zum Mobile-Recruiting-Status von DAX, MDAX, SDAX und TecDAX-Unternehmen vorgelegt.
Das Ergebnis:
Von den 160 untersuchten Unternehmen verfügen mittlerweile 22%über mobil optimierten Karrierewebseiten. Letztes Jahr waren es nur 7%. Es kommt langsam, sehr langsam Bewegung ins Thema.

 

Mobiler Webtraffic nimmt zu. Im Durchschnitt nutzt rund jeder zweite Internet-User das Web über ein mobiles Endgerät. Bei den 16-24-Jährigen waren es im Jahr 2013 sogar 81%. Was dabei natürlich angemerkt werden muss ist, dass mobile und stationäre Webnutzung sich nicht ausschließen und vermutlich die meisten Nutzer verschiedene Endgeräte in unterschiedlichen Situationen verwenden (PC, Laptop, Tablet, Smartphone). Dennoch ist der Trend zu mehr mobiler Nutzung ganz klar vorhanden. Unter diesem Licht ist es interessant zu wissen, dass durchschnittlich rund 20%aller Karrierewebseiten mobil aufgerufen werden. Ist eine solche Seite nicht mobil optimiert, droht also die Gefahr, dass ein Fünftel der potenziellen Bewerber von einer Bewerbung abgehalten werden bzw. darin behindert werden. Dies kann ggf. eine schlechte Candidate Experience mit all seinen negativen Auswirkungen hervorrufen.

Die Wollmilchsau Mobile Recruiting Studie 2014 zeigt, wie der gegenwärtige Umgang von 160 deutschen Unternehmen mit dem Thema aussieht. Sie legt offen, dass es zwar eine Verbesserung gegenüber 2013 gibt, aber der Status mobil optimierter Karrierewebseiten immer noch nicht in der Breite als zufrieden stellend bezeichnet werden kann. Es sind auch heute noch 78%der Webseiten nicht fit für mobile Zugriffe. Vor einem Jahr waren es noch 93%! Vorreiter sind die DAX-Konzerne, bei welchen schon 43.33%(13 von 30) soweit sind.

wms_mobile-recr-studie2014_status
Einige der Kernaussagen aus der Mobile Recruiting Studie lauten:

  • 23%der Google-Nutzer in Deutschland suchen mobil nach Stellenangeboten.
  • ca. 22%der untersuchten Unternehmen haben eine mobiloptimierte Karriereseite.
  • ca. 18%der untersuchten Unternehmen haben eine mobiloptimierte Jobbörse.
  • Nur ca. 6%der Unternehmen lassen eine mobile (Vor-) Bewerbung zu.
  • Die App als Recruiting-Instrument hat sich nicht durchgesetzt. Nur 6%der Unternehmen bieten eine solche Karriere-App an.

 

Wer mehr Details aus der wertvollen Studie wissen möchte, kann sie hier bei Wollmilchsau downloaden.