Der HR Innovation Day in Leipzig zählt für mich zu den persönlichsten und inspirierendsten HR-Events im Jahr – eine tolle Mischung aus praxisnahen Impulsen, wissenschaftlichem Diskussionsstand und echtem Austausch auf Augenhöhe. Am 14. Juni 2025 geht das von Prof. Peter M. Wald wieder mit viel Herzblut organisierte Format in den Räumen der HTWK Leipzig in die nächste Runde. Die Leitfrage ist spannend wie wichtig: „Mit KI HR besser machen?“ Im Gespräch mit Peter wollte ich wissen, welche Keynotes, Workshops und Formate uns erwarten, wie KI das Rollenverständnis von HR verändert – und warum sich die Reise nach Leipzig auch 2025 wieder unbedingt lohnt. Wer neugierig auf zukunftsweisende HR-Themen ist, sollte diesen Tag nicht verpassen!
Fragen an Prof. Peter M. Wald (HTWK) zum kommenden HR Innovation Day 2025 unter der Leitfrage „Mit KI HR besser machen?“:
Christoph Athanas, meta HR: Lieber Peter, am 14.Juni 2025 geht der von Dir organisierte HR Innovation Day in die nächste Runde. Auf welche Inhalte, Speaker und Workshops darf sich die HR Community in diesem Jahr freuen?
Prof. Peter M. Wald: Auf Keynotes zu durchweg brandaktuellen Themen. Hier nenne ich gern „KI und Wissensmanagement“ (Gabriele Riedmann de Trinidad, platform3l GmbH), KI-gestütztes Workforce Management (Guido Zander, SSZ Beratung) und zum KI-getriebenen Rollenwandel der Recruiter (Wolfgang Brickwedde, Institute for Competitive Recruiting). Damit nicht nur KI im Mittelpunkt steht, habe ich mich mit Babette Sonntag eine Expertin für Innovationsmanagement für eine Keynote zum Thema „Sayonara Innovationsfrust! Was deutsche Unternehmen von Japan lernen können“ im Programm.
Besonders freue ich mich, dass es mir gelungen ist, Kathi Anderes (SVP Research, Josh Bersin) für eine Keynote zu gewinnen. Bei den Workshops kann ich auf SAJOKI verweisen, ein Start-up mit Schwerpunkt Personalauswahl und Nachfolgeplanung mit KI. Aber auch auf VerVieVas, mit einem Workshop zum Storytelling in Zeiten von KI und Polykrisen. Mit heart und job aus Braunschweig ist ein Start-up am Start, das die Werte von Unternehmen und Mitarbeitern mit Hilfe von KI analysiert, um auf diese Weise Mitarbeiterbindung und Innovation zu fördern.‘
Hinzu kommen Workshops die sich mit Fragen, wie Coaching mit KI funktionieren kann (koviko GmbH) und welche neuen und umfassenden Möglichkeiten ein KI gestütztes Outplacement (Talent Placement GmbH) bietet, beschäftigen. Besonders hervorheben möchte ich den Workshop meines Kollegen Professor Richter von der HTW Dresden, der mittlerweile als der KI-Professor bekannt ist. Er widmet sich in seinem Workshop der Aufgabe, wie KI bei rechtlichen Fragen eingesetzt werden kann.
Christoph: Das klingt wieder einmal nach einem sehr spannenden Programm! Welche Zielgruppe adressiert der HR Innovation Day 2025 konkret – ist das Event besonders für Einsteiger, erfahrene HR-Profis oder auch Studierende geeignet?
Peter: Der HR Innovation Day ist ein bewährtes Event für junge und jung gebliebene Personaler, Studierende – mit dem Schwerpunkt Personal – und für ALLE, die sich für innovative Personal- und Führungsthemen interessieren und sich gern in einer aufgeschlossenen Atmosphäre mit Gleichgesinnten treffen. Mit dem Schwerpunkt HR und KI dürften auch Interessenten unter Führungskräften und Vertreter der Beraterbranche angesprochen werden.
HR Innovation Day: Kommunikativer Rahmen und Implikationen von KI für HR
Christoph: In der Vergangenheit ist mir der HR Innovation Day stets positiv in Erinnerung geblieben durch einen schönen Mix aus interessanten Keynotes, fokussierten Workshop und einen kommunikativen Rahmen. Welche Beteiligungsmöglichkeiten wird es für Teilnehmende in diesem Jahr geben?
Peter: Eigentlich läuft die Wissensvermittlung bereits jetzt. Durch die Interviews mit allen Akteuren versuche ich, eine Reihe von Erkenntnissen vorab zu vermitteln und über soziale Netzwerke zu diskutieren. Bei allen Keynotes gibt es die Möglichkeit für Fragen. Die Workshops sind grundsätzlich interaktiv angelegt. Nicht zu vergessen sind die Pausen. Hier gibt es viel Raum für Diskussion und natürlich auch zum Netzwerken.
Christoph: KI hat im Personalmanagement viele mögliche Implikationen. Natürlich operative, aber auch strategische. Welche Anteile für beide Perspektiven erwartest Du für die Inhalte des kommenden HR Innovation Days?
Peter: Die Nutzung von KI-gestützten Lösungen wird zu tiefgreifenden z.T. auch derzeit nicht absehbaren Änderungen im Personalmanagement führen. Es ist deutlich erkennbar, dass nicht nur operative, sondern zunehmend auch komplexere bzw. strategische Aufgaben von KI-Systemen übernommen werden. In diesem Zusammenhang werden sich letztlich auch Fragen der Handlungsträgerschaft stellen. Wer entscheidet – der Mitarbeitende, die Führungskraft oder das KI-System? Es braucht jedoch bei Entscheidungen in den Bereichen Führung und HR Mechanismen mit deren Hilfe sichergestellt wird, dass Entscheidungen bias-free sind und Grundsätze der Fairness eingehalten werden. Dies bringt neue Aufgaben für HR mit sich, die mit den bisher nötigen Skills nicht unbedingt zu erfüllen sind. HR muss hier neue Mitarbeiter mit neuen Skills integrieren, um der ethischen Verantwortung gerecht werden. Letztlich werden die Aufgaben von HR als Beziehungsgestalter und ggf. auch als Schiedsrichter deutlich wichtiger werden.
Veranstaltungsmotto hinterfragt und wünschenswerte Take-Aways
Christoph: Die diesjährige Veranstaltung hat statt eines Mottos quasi eine Leitfrage („Mit KI HR besser machen?“). Ohne den Inhalten des Events vorgreifen zu wollen. Wie lautet Deine Antwort auf diese Frage: Macht KI HR in jedem Fall besser oder sind die Erwartungen vielleicht viel zu überzogen, wie so oft am Anfang bei relativ neuen Themen?
Peter: KI kann mMn vieles und in diesem Sinne HR besser aber auch schlechter machen. Es kommt jetzt darauf an, genau zu überlegen, wozu und wie KI eingesetzt wird. Es muss klar sein, wo die Möglichkeiten und Grenzen von KI sind. Daraus ergeben sich konkrete Gestaltungsbedarfe und eine zielgerichtete Integration in die bestehende HR-Prozesslandschaft. Auf der Basis definierter Ziele bzw. von KPIs sollten dann die Wirkungen von KI gemessen und Schlussfolgerungen für den künftigen Einsatz gezogen werden. Dies wird letztlich auch in neuen Rollen und Aufgaben von HR münden.
Christoph: Wenn es nach Dir geht, welche „Take-Aways“ wünscht Du den Teilnehmenden durch den Besuch des Events für ihren HR-Alltag?
Peter: Zunächst sollten die Teilnehmenden ihren Horizont, was die Möglichkeiten von KI im Kontext von HR angeht, erweitern. Ich bin mir sicher, dass es bei den Keynotes und Workshops hier unzählige „AHA“-Effekte geben wird. Die Teilnehmenden sollten dabei auch ihre eigenen Wissenslücken identifizieren und die Möglichkeiten des Einsatzes von KI in ihren Organisationen einschätzen können. Wünschenswert wäre es, dass die Teilnehmer verstehen, welche KI-Lösungen welchen konkreten Nutzen bringen und welche vielleicht erst später oder nach einer gründlichen Vorbereitung eingesetzt werden sollten. Letztlich geht es auch um die Entscheidung, wo KI nicht eingesetzt werden sollte.
Tickets und weitere Informationen zum Event
Christoph: Die vielleicht wichtigste und hiermit auch letzte Frage: Wie kann man dabei sein beim HR Innovation Day? Wo können sich Interessierte anmelden und gibt es verschiedene Ticketkategorien?
Peter: Für Studierende ist der Eintritt bei einer verbindlichen Anmeldung per Mail frei. Die anderen Teilnehmer können ein Ticket zum Preis von 79,90 EUR erwerben, von denen noch einige erhältlich sind. Selbstverständlich werden wir an diesem Tag auch für ein leckeres Catering sorgen.
Hier können Tickets für den HR Innovation Day 2025 erworben werden.
Und hier gibt es mehr Informationen über das Programm, die Speaker und Workshops!