Das Handwerk rappt nicht: Personalmarketing und Imagekampagne beim Zentralverband Handwerk

Der Zentralverband des deutschen Handwerks forciert eine ansprechende Imagekampagne für Handwerksberufe. Mithelfen dabei soll nun auch eine Persiflage auf verunglückte Azubi-Rap-Videos.

 

Der Zentralverband des deutschen Handwerks hat in seiner Imagekampagne auf http://www.handwerk.de/deine-zukunft-im-handwerk.html eine gelungene Mischung aus Videos, Bildergalerien und Infotexten im Angebot. Besonders aber sticht ein Persiflage-Video heraus. Es spielt auf zahlreiche ungelenke Azubi-Rap-Recruiting-Spots an und nimmt diese unter dem Motto „Mach keinen Fehler!“ aufs Korn.

Sehen Sie selbst. Hier das entsprechende Video:

 

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Das Fun-Video ist jedoch nicht allein unterwegs. Ganz im Gegenteil: Die Kampagne bietet eine sehr schön strukturiere und medial ansprechende Berufsorientierung über verschiedene Handwerksberufe. Bspw. wird über die Berufe als Mechatroniker, als Metall- oder Klavierbauer informiert. Dies geschieht unter dem Slogan „Erfolgsgeschichten“ stets in Form eines hochwertigen 30-Sekunden-Videos zzgl. Bildergalerie und vertiefender Infos über das Berufsbild und Ausbildungsprofil. Dies alles ist mit wenigen Klicks verfügbar auf der „Karriere-Webseite“ des Zentralverbands Handwerk. Da könnte sich m.E. so manches Unternehmen eine ordentliche Scheibe abschneiden für die eigene Karrierewebseite und fürs Storytelling hinsichtlich der eigenen Job-Angebote. Es fehlen mir bei der Handwerkspräsenz lediglich direkte Verlinkungen zu konkreten Jobangeboten von Mitgliedsunternehmen bzw. eine regionale Suche. Vielleicht ist dies aber noch geplant. Dazu liegen mir derzeit keine Informationen vor.

Hier als Beispiel die 30-Sekunden-Video-Story zum Beruf „Metallbauer“. Wie heißt es so schön in manchen Sportreportagen: Ich lasse Sie mal für einen Moment mit den Bildern allein… voilá:

 

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Schließlich noch ein Screenshot von der genannten Webseite, wo die Storys wie folgt anmoderiert werden: „Wenn das Handwerkerleben ein Kino-Film wäre, wäre dies hier der Trailer. Ein kurzer Film über die im wahrsten Sinne grenzenlosen Möglichkeiten des Handwerks.“

 

9 Gedanken zu „Das Handwerk rappt nicht: Personalmarketing und Imagekampagne beim Zentralverband Handwerk

  1. Riester-Rente

    Wir auch echt Zeit, dass das Handwerk die aktuelle Situation erkennt! Immer weniger junge Leute wollen in handwerklichen Berufen arbeiten – Wird eine große Herausforderung diese zu begeistern!

  2. Consulting Mannheim

    Also Videos dieser Art touchen mich überhaupt nicht; um sowas kümmert sich die Auszeichnung „Silberner Sellerie“, der alljährlich an die schlechtesten Werbevideos verliehen wird ;)

    Aber: Grundsätzlich halte ich Kampagnen dieser Art für sehr sinnvoll. Und ich bin überzeugt, dass das beste Personalmarketing von tief aus dem Unternehmen kommt – geht es den Mitarbeitern gut, sind sie tatsächlich die besten Träger einer Botschaft. Das kann mit solchen wirklich gelungenen Bildern und Bericht-Videos funktionieren, aber auch durch die sozialen Netzwerke oder Blogs, bei denen die Mitarbeiter selbst zu Wort kommen. Sehr, sehr löbliche Aktionen gibt es da.

  3. Christoph Athanas

    Hallo ´Consulting Mannheim´(gibt es dazu auch den Namen einer Person? – wäre schöner für unseren Dialog…),

    Also über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber der “Silberne Sellerie” und ähnlich Anti-Awards gehen wohl eher an diejenigen Azubi-Rap-Videos, welche die VORLAGE für diese PERSIFLAGE hier waren…?!
    Daher meine Frage:
    Haben Sie das Video nicht bis zum Ende geguckt (sind doch nur 60 Sekunden)? Falls ja, dann mal bis zum Ende ansehen, weil es dann definitiv klar wird. Für den Anfang muss man schon auf den Text hören, um die ironische Aussage einzufangen.

  4. Consulting Mannheim

    Hallo Christoph, ja, den gibt es: Karin :)
    Ich hab mich wohl (ohne wohl – hab ich, Punkt ;) ) schlecht ausgedrückt: Kampagnen dieser Art sind m. E. positiv, allerdings neige ich dazu, sofort wegzuschalten, wenn ein Video versucht zu rappen – wie eben die, die zu Recht für den „Silbernen Sellerie“ nominiert wurden. Ich befürchte, dass es vielen so geht, weil Videos dieser Art oftmals sooo übel sind wie das obige eben auch anfängt. Schade, wenn dann die Kernaussage dadurch verloren geht.
    Bericht erstattende Videos halte ich für eine bessere Lösung als erst mal loszurappen, um am Ende aufzuklären – da haben viele auch dann schon abgeschaltet, wenn es nur 60 Sekunden sind ;)

  5. Fachkräftemangel

    Es ist gut zu wissen, dass neue bzw. andere Methoden gemacht werden. Gerade das Handwerk wird in den kommenden Jahren unter dem Fachkräftemangel leiden. Durch den Demographischen Wandel werden in den nächsten Jahren mehrere hunderttausend Fachkräfte in Deutschland fehlen. Mit Hilfe solcher Aktionen können junge Menschen für das Handwerk begeistert werden. Aber was dann? Unternehmen dürfen die Fachkräftebindung nicht vergessen. Weil was bringt es, wenn junge Menschen für das Handwerk begeistert werden, sich aber dann in den Unternehmen nicht wohlfühlen?

  6. Christoph Athanas

    @Karin aka „Consulting Mannheim“,

    danke für den Klarnamen, so wird die Kommunikation doch noch schöner ;-)
    Ja, es stimmt natürlich, dass unser aller Aufmerksamkeitsspanne eher gering ist. Tatsächlich könnte jemand nur „Rap“ hören und sehen zu Beginn des Videos und gleich wegschalten. Das Risiko gibt es natürlich immer, wenn man ein bestimmtes Genre nutzt, egal ob ernst gemeint oder als Persiflage.

  7. Christoph Athanas

    @Vermögensberater/Finanzberater
    und
    @Riester-Rente

    Ich bin ja grundsätzlich über jeden Kommentar erfreut. Allerdings bitte ich dringend darum in Zukunft einen „echten“ Namen zu verwenden. „Finanzberater“ oder „Riester-Rente“ etc. als Namen ist nicht nur unpersönlich, es sieht auch immer irgendwie nach Spam aus. Das macht sich schlecht auch im Blog. Außerdem diskutieren wir doch besser von Person zu Person, also mit Namen/ Nickname, oder?!

    Daher werde ich zukünftig Kommentare unter solchen Namen wie „Finanzberater etc.“ löschen.

    Ich bitte also um Verständnis dafür – Danke sehr.
    Beste Grüße.

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