Krisenreaktion Umfrageergebnisse

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Teilnehmerinnnen und Teilnehmer der Umfrage „Krisenreaktion“ auf metaHR.de

hier also präsentieren wir die vollständigen Ergebnisse der metaHR-Blitzumfrage zum Thema Krisenreaktion im Unternehmen. Die Frage lautetet: „Wie sieht die bedeutendste Reaktion auf die Wirtschaftskrise in Ihrem Unternehmen aus?“ Mit dieser Fragestellung wurden potentiell alle Besucher unserer Webseite in die Lage versetzt teilzunehmen, nicht nur Manager oder Entscheidungsträger.

Die Umfrage war im Zeitraum von 01.04. bis 31.05.2009 auf der Webseite der metaHR aktiv geschaltet und wurde von uns u.a. durch Beiträge in verschidenen Xing-Foren beworben. Es konnte zwischen neun mögliche Antwortoptionen ausgewählt werden. Die Antwortoptionen greifen denkbare Reaktionen von Unternehmen auf die Herausforderungen in der Krise auf. Hier nun ein Blick auf die Ergebnisse:

 Ergebnisse der Umfrage Krisenreaktion als Grafik mit Prozentangaben

 Die Antworten haben wir in vier Typen von eskalierenden Krisenreaktionen eingestuft, von
grün      (= keine Krise im Unternehmen, also keine Reaktion), über
gelb       (= mehr oder weniger normale Optimierungsaktivitäten, ggf. verstärkt oder getrieben von 
                Krise oder Krisenvorbereitung), zu
orange  (= es wird ernst; scharfe Maßnahmen wie Kostenreduktion, Kurzarbeit u.ä. 
                 werden ergriffen), bis hin zu
rot          (= es müssen Mitarbeiter freigesetzt werden).

Wie die obere Grafik zeigt, haben wir eine breite Gleichgewichtung in den Antworten über die Bereiche grün, gelb und orange. Zum Glück sagten nur rd. 3%der Teilnehmer, dass Personalabbau stattfindet, was in unserer Umfrage 2 Antworten aus n=59 entspricht.

Demnach zeigen sich rund ein Drittel der Teilnehmer unbeeindruckt von der Krise bzw. spüren sie nicht im eigenen Unternehmen. Der gesamte Bereich „gelber“ Antworten, d.h. mehr oder weniger durch die Krise forcierte Optimierungen, Verbesserungsmaßnahmen oder Anpassungen nehmen bei rd. 37%der Befragten den Raum als wichtigste Maßnahme zur Krisenreaktion ein.
Das „orange“ Drittel der Antworten steckt schon mitten drin in den Maßnahmen der schärferen Gangarbeit. Hier ist neben der geförderten Maßnahme der Kurzarbeit auch kreative Personalarbeit gefragt, die ggf. Gehaltsreduktionen temporär durch bspw. Arbeitszeitkonten bzw.  flexible Teilzeit- oder Sabbatical-Regelungen abfedert. Kostensenkungen können an vielen Stellen hier ebenso eine entscheidene Rolle spielen. Nach Gesprächen mit einigen unserer Kontakte, bestärkt sich bei uns jedoch der Eindruck, dass Kostensenkung eher mit dem Vorschlaghammer durchgeführt wird, denn mit dem Skalpell… auch hier verstecken sich sicher kreative Reserven jenseits der Budgetsperre… Für den Bereich Training hätten wir da natürlich so unsere Ideen…

Interessant  fanden wir, dass sich auch in einigen wenigen Fällen die Führungskräfte ganz aktiv mit schwierigen oder schwieriger werdenden Situationen auseinandersetzen in Form von Training von Gesprächsführungstechniken. Das interpretieren wir zwar eher schon als Maßnahme aus dem „orangen“ Bereich, aber immerhin wird dort eben auch professionell auf die soft skills für so unangenehme Themen wie Trennung oder Kündigung Wert gelegt bzw. die Kompetenz der Manager für die sensible Führung in Krisensituationen aktiv gefördert – so unserer Perspektive dazu.
Anbei die vollständige Prozentuale Statisitk und die Zusammenfassung der vier „Eskalationsstufen“ nach unserer Definition.

 Ergebnisse zur Umfrage Krisenreaktion in Prozent und zusammengefasst

Unser Fazit für´s erste: Die Krise bleibt uns in Ihren Auswirkungen wohl noch eine Weile erhalten. Zwar deuten erste Konjunturdaten auf ein Ende der wirtschaftlichen Schrumpfung, aber von Wachstum kann noch keine Rede sein. Für Unternehmen und insbesondere für die Arbeitnehmer geht es wohl an vielen Stellen noch weiter. Das bedeutet weiter und ggf. mehr Druck, Stress und Belastung. Steigende Arbeitslosenzahlen werden uns wohl noch weiter begleiten, auch wenn das Konsumklima laut GfK etwas anderes berichtet. Damit werden Führungskräfte weiterhin gefordert bleiben sensibel mit den Themen rund um die Krise umzugehen…

Was uns noch interessiert: Welche Maßnahmen stehen bei Ihnen im Unternehmen ganz vorne auf der Liste? Was wurde schon umgesetzt, was ist ggf noch in Planung? Wie erfolgreich waren die Maßnahmen? Ihr Feedback und Ihre „Krisenerfahrung“ sind willkommen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion!

Noch zwei Hinweise in eigener Sache:

  1. Im Unternehmen jetzt endgültig krisenfest zu werden ist wichtig! metaHR unterstützt Vertriebe und Führungsräfte dabei. Sehen auf unserer Webseite unser Krisen-Spezial an!
  2. Wenn es ganz doll kommt und Sie Mitarbeiter freisetzen müssen helfen wir auch gern hierbei den unerfreulichen Prozess so reibungslos und professionell wie möglich zu machen: Kündigungsgespräche und Trennungsgespräche führen zu können ist eine wichtige Kompetenz im Hinblick auf Image des Unternehmens, dem Wohlbefinden derjenigen Führungskräfte oder Personalmitarbeiter welche die Gespräche führen und auch hinsichtlich der verbleibenden Belegschaft wichtig für Stimmung und Moral!
    Mit unserer hohen Erfahrung im Bereich Führungskommunikation und Mitarbeitergesprächstraining, bereiten wir für solche Gespräche in Seminaren oder Coachings vor!
    Lesen Sie mehr: Training für Personalverantwortliche und Führungskräfte – professionelle Trennungsgespräche oder Kündigungsgespräche führen

Bleiben Sie krisenfest…
CA

 

 

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Ein Gedanke zu „Krisenreaktion Umfrageergebnisse

  1. Angelika Eder

    Hallo, Herr Athanas!

    Vielen Dank für die ausführliche Dokumentation. Wie ich’s Ihnen kürzlich mailte: n = 59 ist kein schlechter Rücklauf in Zeiten von Web 2.0!

    Ich habe auch jetzt ungebrochen mein Ohr im (Weiterbildungs-)Markt und kann sagen: Ihre Ergebnisse entsprechen recht genau meinen Ergebnissen aus zahllosen Telefonaten: Die Unternehmen sind natürlich im Moment vorsichtig , wenn es um Investition in Training und Entwicklung geht. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man die Führungskraft kündigen muss, in die man just mit einem ‚teuren‘ Seminar investiert hat. Und zwar aufgrund einer einsamen Entscheidung im weit entfernten Mutterkonzern.

    Trotzdem schauen viele Firmen durchaus positiv nach vorn und planen schon für 2010 Maßnahmen für die kontinuierliche Entwicklung ihrer Leistungsträger. Wie auch anders? Schließlich wissen wir: bislang haben wir alle Krisen gemeistert und es geht gewiss auch diesmal weiter … manchmal sogar besser als vorher.

    Ach ja, und Sie wünschen sich ja ein persönliches Statement zuraktuellen Situation. Für mich klar: ‚In der Krise zählt Akquise!‘ ;-)

    Herzlichst, Angelika Eder
    Ihr Trainerlotse

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