Der Coronavirus hat unser Leben fest im Griff. Sowohl beruflich als auch privat sind die Auswirkungen der Pandemie deutlich spürbar. Die häusliche Quarantäne erschwert nicht nur die Pflege von sozialen Kontakten und die Erledigung alltäglicher Aufgaben. Auch das Arbeiten von zu Hause ist für viele eine Umstellung. Die grundlegende Kommunikation lässt sich via E-Mails oder Telefon bewältigen. Doch braucht es für Meetings oder Workshops andere Lösungen. Aus diesem Grund stelle ich im Folgenden eine Auswahl von acht Meeting- und Webinar-Tools vor und vergleiche ihre Features.
Bevor wir einzelne Tools verschiedener Anbieter ansehen, macht es Sinn noch kurz einen allgemeinen Blick auf Webinar- bzw. Online-Meeting Software zu werfen. Bei Webinaren können die Teilnehmer vom Moderator aktiv einbezogen zu werden. Dies kann durch Chats, einen geteilten Desktop, Umfragen bzw. Abstimmungen etc. passieren. Webkonferenzen sind Webinaren in den meisten Dingen sehr ähnlich. In der Regel gibt es bei Webkonferenzen eine geringere Teilnehmerzahl und der Fokus liegt eher auf dem gemeinsamen Interagieren.
Durch die Corona-Situation muss an vielen Stellen die Zusammenarbeit auf digitalem Wege stattfinden. Je nach benötigtem Funktionsumfang, Teilnehmerzahl je Meeting, Konfigurierbarkeit oder in den anfallenden Kosten unterschieden sich die Lösungen der verschiedenen Anbieter. In den folgenden Tabellen sind wichtige Merkmale der verschiedenen Lösungen dargestellt.
Der Überblick:
Die Lösungen im Detail:
GoToMeeting:
GoToMeeting ist ein Tool aus dem Hause LogMeIn für Online Besprechungen und Videokonferenzen sowie Desktopfreigaben. Es eignet sich für Konferenzen und Webinare mit bis zu 250 Teilnehmenden. Um einem Meeting als Gast beizutreten genügt ein vom Host generierter Einladungslink. Nach einmaligem Anlegen des Benutzerkontos muss lediglich ein spezifischer Web-Call eingerichtet werden, was durch die intuitive Bedienung nur wenig Zeit in Anspruch nimmt. Die Audio-Teilnahme ist via Telefon oder über mit einem Headset via Internet möglich. Neben einer 14-tägigen kostenlosen Testversion gibt es zwei unterschiedliche Standard-Tarife. Professional für 13,50€/Monat und maximal 150 Teilnehmern sowie Business für 17,00€/Monat mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 250.
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Microsoft Teams:
Über Microsoft Teams lassen sich Besprechungen, Chat sowie der Austausch und die Bearbeitung von Anhängen auf einer Plattform nutzen. Hierbei handelt es sich nicht nur um ein reines Online Meeting, sondern um ein Collaboration-Tool mit Meeting-Funktion. Microsoft Teams ist insbesondere für die Nutzung von Office 365 ausgelegt. Daher ist es für spontane Nutzer außerhalb der Suite etwas umständlich in der Handhabe, da sowohl die Software heruntergeladen als auch ein Account erstellt werden müssen. Für die schnelle Einwahl von externen Gästen oder Kunden empfiehlt sich daher eher eine andere Lösung. Für Unternehmen, welche bereits die Office 365 Suite nutzen und eher intern kommunizieren und zusammenarbeiten wollen, bietet sich Microsoft Teams jedoch an.
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WebEx:
Mit WebEx lassen sich Desktopfreigaben per Web-Browser mit Telefon- und Videokonferenzen verbinden. Es ist kein Download der Software oder ein Installationsprozess notwendig ist. Nachdem einmalig Konto angelegt wurde, kann der Moderator direkt Meetings oder Konferenzen einstellen und Teilnehmer einladen. Ähnlich wie bei GoToMeeting ist die Handhabung vor allem auf der Teilnehmerseite sehr flexibel und einfach, da für diese kein eigener Account etc. benötigt wird. Neben einer kostenlosen Version bietet WebEx drei verschiedene Tarife an. Die kostenlose Version hat bereits viele hilfreiche Funktionen inbegriffen. Jedoch bringt diese keinen Cloud-Speicher mit sich, was einen Datenaustausch verhindert. Wer eine kostenlose Möglichkeit sucht, Meetings mit bis zu 50 Teilnehmern abzuhalten ohne dabei Dateien hochzuladen ist, hier gut aufgehoben.
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Adobe Connect:
Adobe Connect ist ein umfangreiches Tool zum Abhalten von Webkonferenzen, Online-Workshops oder e-Learning-Sessions. Das Besondere hierbei ist die Möglichkeit zusätzliche „Räume“ für die Teilnehmer einer Konferenz oder eines Workshops anzulegen. Der Moderator kann so Gruppen bilden, diese mit einzelnen Aufgabenstellungen betrauen und zwischen ihnen hin und her wechseln. Die virtuellen Konferenzräume lassen sich vom Moderator individuell je nach Verwendungszweck gestalten. Dabei können bestimmte Funktionen für die Teilnehmer aktiviert oder deaktiviert werden können. Neben der Übertragung von Audio und Video können Dateien hochgeladen oder zum Download hinterlegt werden. Je nach benötigtem Funktionsumfang und Teilnehmerzahl werden unterschiedliche Tarife aufgerufen. Adobe Connect Meetings startet aktuell bei 46,00 € pro Monat mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 25 Personen. Adobe Connect Webinar startet aktuell bei 120,00 € pro Monat für 100 Teilnehmer. Für größere Teilnehmerzahlen gibt es Tarife. Eine kostenfreie Probeversion ist für 30 Tage verfügbar.
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Zoom:
Zoom ist eine cloudbasierte Lösung für Videokonferenzen mit der Online-Meetings, Webinare, Dateifreigaben, Gruppenchats und weitere Funktionen für Nutzer möglich werden. Ähnlich wie bei GoToMeeting oder WebEx benötigen Teilnehmer lediglich einen Teilnahmelink um dem Meeting über ein Drittpragramm (eigener Webbrowser) beizutreten. Dies macht es besonders nutzerfreundlich. Die kostenlose Version ermöglicht bereits Meetings mit bis zu 100 Teilnehmern und hat viele nützliche Funktionen, die das Moderieren und die Interaktion vereinfachen. Nachteil ist das zeitliche Limit von 40 Minuten bei Gruppenbesprechungen von drei oder mehr Teilnehmern. Die Anzahl an Meetings wird allerdings nicht limitiert. Für kleine Teams oder Meetings, die in der Regel unter 40 Minuten dauern, ist Zoom daher in jedem Fall empfehlenswert. Zudem lassen sich wie bei Adobe Connect gesonderte „Räume“ erzeugen, um die Teilnehmer in Gruppen zu unterteilen. Zoom bietet für alle unterschiedlichen Unternehmensgrößen weitere Tarife an, aktuell angefangen bei 13,99 € pro Monat.
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Edudip:
Edudip legt den Fokus auf die Organisation und Vermarktung von Webinaren. Neben einer kostenlosen 14 tägigen Testversion können je nach Tarif zwischen 30 und 1000 Personen am Webinar teilnehmen. Zudem gibt es eine kostenlose Variante, die aber auf vier Teilnehmer beschränkt ist. Zwischen den Varianten ist der Funktionsumfang in Bezug auf die Gestaltung der Webinarräume, die Möglichkeit des Reportings oder die Teamverwaltung unterschiedlich. Interessant unter einem Vermarktungs-Blickwinkel ist die Möglichkeit mit Hilfe von Edudip eigene Landingpages für die Webinare zu erstellen. Durch den Webinarfokus ist Edudip nur bedingt für klassische Online-Meetings in Unternehmen zu empfehlen. Mit seinen zahlreichen Funktionen wie dem virtuellen Whiteboard, Zeichenwerkzeugen und einfacher Bereitstellung und Download von Dateien, jedoch ein gutes Tool im Webinarkontext.
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Circuit:
Circuit gilt als das weniger bekannte Pendant zu der Kollaboration-Lösung Slack. Circuit kommt aus dem Hause Unify, einem Ableger von Siemens. Hierbei handelt es sich um einen Alleskönner, in dem unterschiedliche Text-, Voice- und Video-Kommunikationskanäle auf einer Plattform vereint werden. Das Tool ist mit einem unbegrenzten Archiv inklusive sehr leistungsstarker Suchfunktion ausgestattet. Das bedeutet hochgeladene Dateien können einfach durch zahlreiche Such- und Filtermöglichkeiten wiedergefunden werden, was gerade für kleinere Teams interessant ist, da zusätzlicher Speicherplatz in der Cloud somit nicht notwendig wird. Die mögliche Funktionsvielfalt zeigt sich je nach Tarif. Für kleine Teams, die eine einfache Möglichkeit suchen Videokonferenzen abzuhalten, bietet Circuit eine kostenlose Version an. Diese umfasst bis zu 100 Benutzer, Videokonferenzen mit bis zu drei Teilnehmern (ähnlich wie bei Zoom), stellt 1 GB Speicher zur Verfügung und ist von den Funktionen übersichtlicher gehalten.
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Eyeson:
Bei Eyeson handelt es sich um eine cloudbasierte Anwendung für Video- und Webkonferenzen, bei der zusätzlich Live-Streamings über soziale Medien wie z.B. Youtube oder Facebook unterstützt werden. Bemerkenswert ist die Integrierbarkeit von Eyeson in verschiedene Kommunikationsplattformen und die damit unkomplizierte Planung und Durchführung von Videokonferenzen. So können Sie Meetings direkt aus einem Slack-Kanal heraus starten oder auf Trello-Boards abhalten. Eher für den Kundensupport interessant: Es kann eine einfache Schaltfläche für Videokonferenzen auf Plattformen wie Freshdesk oder Zendesk implementiert werden, um daraus direkt Videokonferenzen innerhalb eines Tickets zu starten. Hier wird das ursprüngliche Anwendungsgebiet deutlich. Auch die enthaltende Aufzeichnungstechnologie ist darauf ausgelegt, dass Benutzer Videos zu bestimmten Problematiken erstellen und diese einfach dem jeweiligen Ticket anhängen. Eyeson ist ein hochfunktionales und vielseitig integrierbares Tool. Für die ausschließliche Nutzung für Online-Team-Meetings ist es im Vergleich mit den anderen hier vorgestellten Tools vermutlich aber eher nicht die erste Wahl.
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Disclaimer: Die vorgestellte Auswahl gibt einen groben Überblick zu denkbar interessanten Lösungen. Es gibt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit und keine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen – trotz gewissenhafter Recherche.