Entscheidung für gesunden Arbeitgeber: Betriebliches Gesundheitsmanagement als Personalmarketing-Argument

Stefan Buchner, UBGM

Ein Gastbeitrag von Stefan Buchner, Gründer und Geschäftsführer von UBGM.
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Das Thema „Gesundheit“ und betriebliche Gesundheitsförderung wird auch für junge Arbeitnehmer immer wichtiger. Neben flexiblen Arbeitszeiten und Arbeitsorten, Abwechslung und neuen Herausforderungen wird auch das Thema der beruflichen und persönlichen Gesundheitsförderung für die Personalgewinnung bedeutender.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist nicht nur ein Trend in den letzten Jahren, sondern eine Strategie, um den Herausforderungen des demographischen Wandels zu begegnen. Diese erwarten Sie nicht erst in ein paar Jahren, sondern viele Betriebe sind bereits jetzt mit den Auswirkungen konfrontiert. Überalterte Belegschaften, fehlender Nachwuchs und Fachkräftemangel sind die Hauptprobleme, mit denen es die Personalabteilungen schon heute zu tun haben. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich deshalb für den Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) auch als Personalmarketingargument und damit letztlich auch als Recruiting-Hilfe.

Mit der Implementierung eines BGM-Systems können Sie, wenn es ernsthaft umgesetzt und auch von Mitarbeitern und Führungskräften gelebt wird, eine Antwort auf alle drei Herausforderungen finden.

Studie zeigt Wichtigkeit von Gesundheitsförderung für Arbeitnehmer
Speziell beim Recruiting junger qualifizierter Mitarbeiter können Sie als Unternehmen punkten, wenn Sie Ihren Mitarbeitern Angebote zur beruflichen aber auch zur persönlichen Gesundheitsförderung machen. Eine Studie der Barmer/ GEK (2011), die den Stellenwert von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung als attraktiver Arbeitgeber gemessen hat, zeigt, dass für 61%der Befragten die Angebote zur Gesundheitsförderung ein Unternehmen als potenziellen Arbeitgeber attraktiver machen.

 

Sparkasse führt Gesundheitsclub als Marketing-Instrument ein
So gibt es mittlerweile sogar Betriebe, die Gesundheitsförderung ausschließlich aus diesem Grund betreiben. So rief z.B. ein Unternehmen der Sparkassengruppe einen Gesundheitsclub ins Leben.

 

Gesunde Bewegung & Ernährung
Jeder Mitarbeiter kann eine Jahresmitgliedschaft in diesem Club abschließen und eine Vielzahl an Gesundheitsangeboten nutzen. So werden dort z.B. unterschiedliche Sportangebote zum Mitmachen, wie Laufgruppen, Business-Boxing, Businessyoga oder Nordic Walking angeboten. Darüber hinaus finden zweimal in der Woche „Weight-Watchers-Seminare“ statt. Der Speiseplan der Kantine wurde komplett überarbeitet und so gibt es dort nun eine gesunde und leichte Kost, wie z.B. Penne in Zucchinirahm mit Tomaten und Peperoni. Ebenso gibt es seit der Eröffnung des Gesundheitsclubs an jedem Tag ein vegetarisches Essen.

 

Mobile Massage & Fitness-Studio-Kooperationen
Darüber hinaus können die Mitarbeiter an zwei Tagen in der Woche eine mobile Massage in Anspruch nehmen. Hierzu kommt extra ein Masseur ins Haus, der im Vorfeld Termine mit den Kollegen vereinbart. Ebenfalls sehr gut angenommen werden Kooperationen mit drei externen Fitness-Studios. Dort können die Mitarbeiter der Sparkasse zu subventionierten Mitgliedsbeiträgen ein umfangreiches Angebot an Kursen, Geräte-Training und Wellness nutzen.

 

Gesundheitsorientierte Personalentwicklung
Aber auch direkte Maßnahmen der Personalentwicklung gehören zum Gesundheitsclub. So z.B. das Seminar „Bezwinge Deinen inneren Schweinehund“. In diesem Training erfahren die Kollegen, wie sie es schaffen all ihre guten Vorsätze auch umzusetzen und die vielfältigen Maßnahmen der Sparkasse auch zu nutzen, denn das Anfangen ist ja bekanntlich am schwersten. Schaffen sie es aber regelmäßig die Angebote zu nutzen, so erhalten sie am Ende des Jahres 50%des Jahresbeitrages erstattet.

All diese Angebote wurden in erster Linie eingeführt, um das Unternehmen aus dem Bankwesen gerade nach der Bankenkrise für junge und qualifizierte Mitarbeiter attraktiver zu machen, wie der Verantwortliche HR-Projektleiter berichtet. Dieser ist fest davon überzeugt, dass besonders junge und hochqualifizierte Arbeitnehmer immer größeren Wert auf ihre persönliche Gesundheit legen und der Umgang des Unternehmens mit dem Thema eine zunehmende Rolle spielt.
Selbstredend profitieren auch ältere Arbeiternehmer/innen von den genannten Angeboten.

 

„E-Fasten“ am Wochenende
Ein weiteres Beispiel zeigt, dass zum Schutz der psychischen Gesundheit bereits ebenfalls viel unternommen wird. So forderte SAP-Gründer Dietmar Hopp seine Mitarbeiter im letzten Jahr auf, zwischen Weihnachten und Neujahr zu „e-fasten“. Das bedeutet, dass diese keine Emails und SMS verschicken und auch keine beruflichen Telefonate führen sollten. Manche gehen beim „e-Fasten“ noch einen Schritt weiter und schalten z.B. am Wochenende sogar alle elektronischen Geräte, wie TV, Radio und private Telefone aus, um wieder Abstand von den modernen Kommunikationsmedien zu bekommen.

Alle diese gesundheitsförderlichen Maßnahmen machen einen Arbeitgeber nicht nur für jungen Nachwuchs attraktiver, sondern sorgen auf den beiden anderen Ebenen „alternde Belegschaften“ und „Fachkräftemangel“ ebenfalls für eine Verbesserung der Situation. Wichtig ist hierbei das Thema Gesundheitsförderung nachhaltig und strukturiert, z.B. in Form eines betrieblichen Gesundheitsmanagement-Systems anzugehen.

Hier finden Sie einen Leitfaden zum Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

 


Über den Autor:

Stefan Buchner ist Gründer und Geschäftsführer der UBGM. Als studierter Gesundheitswissenschaftler, Dipl. Erwachsenenpädagoge und mit seinem Studium der Arbeits- und Organisationspsychologie berät er als Gesundheitsberater namenhafte Unternehmen zur Organisations- und Personalentwicklung, wie z.B. den Vattenfall-Konzern oder die Sparkassengruppe, mit dem Ziel, gesunde Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten und zu steigern, sowie krankheitsbedingte Kosten zu senken. Als erfolgreicher Personal-Trainer betreute er in Berlin viele Jahre lang Personen aus Wirtschaft, Politik und Kunst. Stefan Buchner ist leidenschaftlicher Langstreckenläufer und Triathlet.

UBGM im Internet: www.gesundheitsmanagement24.de