5 Jahre metaHR-Blog und 7 Dinge, die ich durchs Bloggen gelernt habe

Happy-BDirekt zur Sache: Dieses Blog hier hat GEBURTSTAG! Juhu, der metaHR Human Resources Blog wird fünf! Ein Grund zur Freude und ein schöner Anlass für einen persönlichen Artikel. Ich schreibe ihn über sieben Dinge, die ich durchs Bloggen gelernt habe.

 

Zur Erinnerung: Das ist eine Geburtstagsfeier. Bitte nehmen Sie sich ein Stück Kuchen und essen es nun während Sie das hier lesen…

Es war im April 2009 als ich, damals noch gemeinsam mit meinem damaligen Geschäftspartner, dieses Blog ins Leben gerufen habe. Es war mir von Beginn an eine Herzensangelegenheit. Das brauchte bzw. braucht es auch, denn ohne Leidenschaft läuft meiner Meinung nach kein Blog konstant über eine solche Zeit. Es hat gelegentlich viel Kraft gekostet und so mancher Artikel entstand in den Abendstunden, hin und wieder unter argwöhnischen Blicken meiner Frau…
Doch es hat sich gelohnt: Ich habe es nicht nur geschafft dieses Blog fest in der deutschsprachigen HR-Blog-Szene zu verankern, nein, vielmehr noch bin ich selber am Bloggen gewachsen. Ich bin sehr dankbar für alle die faszinierenden Inhalte, welche ich über die Beschäftigung mit dem Blog besser kennen lernen und verstehen konnte. Am allermeisten aber bin ich dankbar und froh über die vielen Kontakte zu interessanten, klugen und sympathischen Menschen, welche ich durch meine HR-Blogger-Tätigkeit kennen gelernt habe (und durch die HR BarCamps). Es sind darunter mittlerweile so viele HR-Blogger-Kolleginnen und Kollegen, Personaler/innen, Berater/innen und Personen in sonstigen Funktionen, dass es mir kaum möglich ist jemanden herauszuheben. Eine Ausnahme möchte ich machen: Jannis Tsalikis.
Jannis, mein lieber HR-Blogger-Kollege und mit mir Vater der HR BarCamps, Dich habe ich über die Arbeit an meinem Blog kennen gelernt und das Ergebnis unserer Zusammenarbeit war und ist einfach spitze! Danke für die gemeinsamen Projekte! Efcharisto poli, file mu!

Was in fünf Jahren so passierte
So, nach dieser Danksagung nun noch einen kleinen Blick auf ein paar Daten dieser Blog-Existenz bis hierher: Es gab 252 Beiträge, was 50,4 Beiträge pro Jahr macht. Der erste Beitrag wurde am 11.03.2009 erstellt (ging aber erst im Folgemonat online). Seither sind bis heute, dem 03.05.2014 1879 Tage vergangen, d.h. es gab im Schnitt alle 7,45 Tage einen neuen Artikel hier oder 0,134 Beiträge je Tag. Dabei wurden über 51000 Spam-Versuche in diesem Zeitraum automatisch verhindert.
Der Artikel mit den meisten Zugriffen an einem einzigen Tag heißt „Arbeitswelt: 20 Jobprofile der Zukunft“. Ihn lasen allein an dessen Veröffentlichungstag rd. 1650 Personen. Meine persönlichen Lieblingsartikel entsprechen dem Typ inspirierender Ratgeber wie bspw. der hier: „Convenience im Recruiting: 15 Ideen für mehr Komfort Ihrer Bewerber“. Die Serie „Lost & Found“, in welcher ich hier im Blog HR-Links vorstelle hat es bisher auf 17 Ausgaben und ein Special gebracht. Dieses Blog kam im Jahr 2013 auf dem nicht unumstrittenen HR-Blog-Ranking des Personalmagazins unter die Top-3 der deutschen HR-Blogs (ich erwähne das übrigens erstmalig, weil ich es bis heute eher unwichtig finde, komisch, viele andere aber nicht). Die meistgenutzten Tags in diesem Blog lauten: Social Media, Social Media Recruiting, Personalmarketing, Recruiting, HR-Trends und Employer Branding. Ok, nun wissen wir wohl endgültig woran wir hier sind…

7 Dinge, die ich durchs Bloggen gelernt habe
So, nun aber zum Kern dieses Blog-Geburtstagsartikel und meinen 7 Dingen, die ich durchs Bloggen gelernt habe…

 

1) Habe gute Titel
Siehe diesen hier ;-) Die gute, alte Schule der Aufzählungen im Titel funktioniert immer noch recht anständig bei Blog- und Web-Beiträgen. Nicht umsonst ist die Huffington Post stets voll davon. Zugegeben ich habe dieses Learning noch nicht stets und vollständig verinnerlicht, aber die Titel immer noch einem solchen Muster zu stricken wäre ja auch arg langweilig. Anyway: Gute Titel sind wichtig.

2) Don´t care much about Keywords: Blogge was und wie Du magst
Jaja, klar das ist die falsche Idee wenn man´s aus Sicht der Content Marketing Strategie heraus betrachtet… Da müsste ich im Grund hier nur ganz geradeaus auf spezifische, ausschließlich zum Angebot meines Unternehmens passende Themen und optimiert auf genau ausgewählten Keyword schreiben… Aber: Nö. Das Problem ist, dass Du dann als Blogger zwar passende Keywords hast, aber nicht unbedingt den richtigen Spirit. Dein Esprit in einen Artikel zu legen ist aber wichtiger als eine Keyword-optimierte Schreibe. Im Zweifel lass ich da ein paar SEO-Prozente liegen, aber ich habe Freude am Thema und der Art seiner Darstellung. Das zählt mindestens genauso, da bin ich überzeugt!

3) Blogge wann Du es wirklich willst
Eine gewisse Regelmäßigkeit ist sicher absolut erfolgskritisch fürs Bloggen. Andererseits bringen uninspirierte Artikel auch nicht gerade Begeisterungsstürme in der digitalen Community hervor. Außerdem muss das Tagesgeschäft ja auch laufen und ich finde es spricht nicht gerade für eine hohe Auslastung im Kerngeschäft von solchen Personen, welche alle zwei Tage lange Blogartikel lancieren können… Daher habe ich für mich gelernt nur dann zu bloggen, wenn ich Lust und etwas Zeit dazu habe. Es schreibt sich dann viel leichter. Diese Lockerheit musste ich erst lernen und habe es dennoch zu einer recht regelmäßigen Veröffentlichungsrate geschafft. Und: Wenn man mal richtig Abstand nimmt und Blog, Blog sein lässt, geht das Leben auch weiter und anschließend ist man wieder voller Energie. Ich tat das bspw. im Jahr 2012 im Rahmen meines Medienfastens.

4) Erwarte nie zu große Reaktionen
Klar kann man provozieren und Beiträge so schreiben, dass die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion größer wird. Aber ich lernte in meinen Bloggerjahren: Wenn Du denkst, da hast Du einen echten Volltreffer-Artikel gelandet, kam manchmal wenig bis nichts. Also schon viele Leser, aber eben nicht unbedingt Kommentare. Die 90-9-1 oder auch Ein-Prozent-Regel über die Beteiligung von Menschen in sozialen Medien kommt nicht von ungefähr. Daher mein Learning: Schreibe „großes“ Zeug, aber erwarte nicht viel. Cool bekommt besser. Und so bin ich doch auch ;-)

5) Nicht ärgern, sondern freuen, wenn andere Deinen Content nachbloggen
Wenn man einen schönen Content hat, dann gibt es häufig andere Blogs, die dem Nachfolgen und in den Tagen darauf auch etwas dazu bringen. Normalerweise ist es Usus dann auf die Quelle hinzuweisen, wie bspw. hier die Karrierebibel Bezug auf meinen Artikel nimmt, welcher zuvor hier im Blog erschienen war. Tut das jemand nicht, dann ist möglicherweise keine Absicht dahinter, sondern nur Nachlässigkeit. Vielleicht ist derjenige aber auch nur einfach zu faul oder zu dröge um in dem Moment selber guten Content aufzutreiben. Man weiß es nicht. Meinem metaHR-Blog ist auch letzte Variante mehrfach passiert. Ich habe inzwischen gelernt mich über solche Vorgänge nicht zu ärgern, schmeichelt es doch letztlich diesem Blog hier.

6) Hüte Dich vor fadenscheinigen „Synergien“ & Co.
Wenn man bloggt, tritt man gewollt in die (digitale) Öffentlichkeit. Sobald man das offenbar besser als der Durchschnitt macht, bekommt man auch von eher ungewollten Seiten viel Aufmerksamkeit. Diese vor allem in der Gestalt von Menschen oder Organisationen, die „Synergien“ etc. mit einem vorgeben zu haben und irgendwelche meist eher unmöglichen Kooperationen vorschlagen. Diese Personen und die vielen schwachen, undurchdachten bis de facto nicht existenten Blogger-Relations von ignoranten PR-Leuten können einen als Blogger echt Zeit kosten – wenn man es darauf ankommen lässt. Ich habe mittlerweile gelernt fein zu trennen zwischen wirklich interessanten Kontakten und solchen, die mir nur Zeit und Energie absaugen oder denken ich würde Ihre 0815-Pressemitteilungen mir nichts, dir nichts in mein Blog übernehmen. Kann sein ich irre mich auch bei diesen Personen noch gelegentlich, aber meine Trefferquote ist schon recht gut. Eine gesunde Skepsis hilft!

7) Geben ist seliger denn nehmen, daher: Tribute to my HR-Blogger-Community
Die vielleicht wichtigste Lektion übers Bloggern, respektive über das Agieren im Kosmos der sozialen Medien überhaupt lautet für mich: Immer wieder anderen Akteuren die verdiente Wertschätzung auszudrücken und dazu mit dem eigenen Angebot eine Plattform zu bieten für tolle Inhalte, starke Ideen und interessante Menschen.

Mein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang der Community von HR-Blogs, welche ein wunderbarer Resonanzraum ist oder eine schöne „Suppe“ (frei nach Robindro Ullah). Für viele Inspirationen und großartigen Austausch in vergangenen Jahren möchte ich einer ganzen Reihe Leute besonders danken. Und weil ich das ernst meine, zähle ich sie hier wirklich alle auf – da müssen wir jetzt durch (wobei das für interessierte Leser auch gleichzeitig ne Super-Hr-Blog-Sammlung abgibt…).

Also, ich danke besonders:
Jo Diercks (Blog Recrutainment), Jörg Buckmann (Blog Buckmann gewinnt), Robindro Ullah (Blog Employer Branding von morgen), Marcus Reif (Blog) Helge Weinberg (Helge-Weinbergs-Blog), Hendrik Zaborowski (Henriks Blog), Svenja Hofert (Karriereblog), Ina Ferber (Ina Ferbers Blog), Prof.Peter Wald (Leipziger HRM-Blog), Stefan Peukert & Daniel Schütt (Mats-Blog), Nina Kalmeyer (!!!!) (newcruiting Blog), Daniel Furth (Jobnet), Henner Knabenreich (Blog personalmarketing2null), Christoph Fellinger (Recruiting Generation Y), Tim Verhoefen (Nocheinpersonalmarketingblog), Lutz Altmann (Personalmarketing Blog), Lars Hahn (Blog Systematisch Kaffeetrinken), Michael Rajiv Shah (Networkfinder), Eva Zils (Blog online-Recruiting.net), Nina Diercks (Social Media Recht Blog), Simone Janson (Blog Berufebilder), Stefan Scheller (Persoblogger), Dominik A. Hahn (Blog soziales Brand: Marken), Gerhard Kenk (Crosswater), Jan Kirchner & Alexander Fedossov & Tobias Kärcher (Wollmilchsau Blog) und abermals Jannis Tsalikis (Blog Mein Freund die Arbeitgebermarke).

Außerdem bedanke ich mich bei allen Gastbloggern und Interviewpartnern, die mir hier im Blog geholfen haben interessante und lehrreiche Inhalte zu präsentieren. Darunter befinden sich bspw. Martin Gaedt (younect), Barbara Lochmann (Information Factory), Gudrun Happich (Coach), Stefan Buchner (UBGM), Dr. Peter Langbauer (stellenanzeigen.de), Wolf Reiner Kriegler (DEBA), Nele Graf (Mentus), Frank Hensgens (Indeed), Andreas Leonhard (SMA), Stefan Lake (Universum), Wolfgang Brickwedde (ICR), Rotraud Diwan (TMP Worldwide Germany), Stephan Grabmeier (Innovation Evangelists), Jo Diercks (Cyquest), Anne Stöckmann und Jeanette-Freya Enders (beide Unister) oder Dirk Kümmerle (Yourfirm) uvm.

Nun, liebe Leserinnen und Leser, das war es mit dem metaHR-Blog-Geburtstag. Ich hoffe der Kuchen hat geschmeckt.

Übrigens: Ich freue mich anlässlich dieses Jubiläums hier ganz besonders über Kommentare und Anregungen zum diesem Blog. Danke sehr und ich hoffe wir lesen uns bald wieder!

Ihr / Euer Christoph Athanas

 

12 Gedanken zu „5 Jahre metaHR-Blog und 7 Dinge, die ich durchs Bloggen gelernt habe

  1. Lars Hahn

    Herzlichen Glückwunsch. Damit gehörst Du ja zu den Urgesteinen. Hut ab.

    Punkt 7. finde ich am wichtigsten. Community-Building. Ehrt mich, dass ich dazugezählt werde. Danke.

    Btw. Sehe ich dich live auf der #rp14 oder beim #pm20af?

  2. Bernd Konschak

    Herzlichen Glückwunsch! Du hast wirklich Grund zum Feiern. Vielen Dank für die vielen guten Artikel, inclusive diesem hier, dem ich zu 100% zustimme. Ich freue mich schon auf die nächsten 5 Jahre und die kommenden 252 Beiträge.
    Viele Grüße,
    Bernd

  3. Henrik Zaborowski

    Lieber Christoph,

    ein sehr schöner Artikel und des Anlasses würdig! Und ich habe auch wieder direkt etwas gelernt! Also, herzlichen Glückwunsch zum 5. Geburtstag – und mach weiter so :-)

    Sonnige Grüße aus dem Rheinland,
    Henrik

  4. Peter M. Wald

    Herzlichen Glückwunsch. Ein stolze Jahreszahl! Die Beiträge im metaHR-Blog sind immer sehr lesenswert und überaus lehrreich! Über die Erwähnung habe ich mich sehr gefreut. Bis zum Wiedersehen sendet herzliche Grüße aus Leipzig
    Peter M. Wald

  5. Nele Graf

    Lieber Christoph,

    herzlichen Glückwunsch zu 5 Jahren Bloggen! Ich schätze besonders, Deine Fähigkeit „Dinge auf den Kern zu zuspitzen“!

    So macht das Lesen Deines Blogs Spaß – und auch bei unserem gemeinsamen Buchprojekt war es sehr nützlich :-)
    Ich freue mich auf weitere gemeinsame „Schandtaten“.

    Viele Grüße
    Nele Graf

  6. Daniel Furth

    Moin Herr Athanas,

    den Dank kann ich nur zurückgeben und mich freuen, dass unsere Kooperation nicht zu den fadenscheinigen gehört. Auf weiterhin gute Blogger-Relations so ganz ohne ignorante PR-Leute sondern echten Synergien. :)

    Viel Glück für die nächsten fünf Jahre!

  7. Reiner Straub

    Hallo Herr Athanas,
    herzlichen Glückwunsch zu Ihren fünf Bloggerjahren. Das ist eine wirklich großartige Leistung, die ohne Leidenschaft zum Schreiben wie auch zum Thema nicht möglich gewesen wäre. Bei Ihrem Resümee des Schreibens musste ich als Journalist, der seit vielen Jahren in der HR-Szene unterwegs ist, etwas schmunzeln und kann viele Ihrer Erfahrungen teilen. Die Punkte 1 (habe gute Titel), 4 (erwarte nie zu große Reaktionen), 5 (wenn andere deinen Content nachbloggen) und 6 (hüte Dich vor …PR Leuten) gehört zur Alltagserfahrung eines Journalisten. Auf die Unterschiede zum HR-Journalismus, wie ich sie sehe, möchte ich an anderer Stelle mal eingehen. Heute ist Zeit Sie zu würdigen. Drei Punkte möchte ich herausstellen, die ich besonders schätze:
    1. Ihre Innovationskraft: Im Recruiting gab es viele technologische und konzeptionelle Veränderungen, die sie beobachtet, analysiert und auch mit vorangetrieben haben.
    2. Ihre Praxisnähe: Meist sind es keine theoretischen Debatten, die sie führen, sondern ihre Themen kommen aus der Praxis und sind für die Praxis geschrieben. Sie helfen mit, das Recruting und das Personalmanagement besser zu machen..
    3. Ihre Community: Sie arbeiten und schreiben in einem Netzwerk von Bloggern, nehmen Bezug auf Gleichgesinnte und tauschen sich rege aus. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag, um die Profession nach vorne zu bringen.
    Auf weitere Beiträge voller Inspiration freut sich
    Reiner Straub

  8. Christoph Athanas

    Und auch allen weiteren Kommentoren möchte ich danken. Besonders das ausführliche Statement von Ihnen, Herr Straub, hat mich gefreut. So diffenziertes Feedback lese ich natürlich gern!
    Beste Grüße.

  9. Alois Messing

    Sehr geehrter Herr Athanas,

    ich kann sehr gut nachempfinden, was Sie unter den 7 Punkten angesprochen haben. Vor allem das mit der Erwartungshaltung bzgl. Reaktionen und Reaktionszeit . Ich glaube diese Erfahrungswerte wird wohl jeder hochmotivierte Blogger nach einer gewissen Zeit entwickelt haben ;-)

    Glückwunsch noch nachträglich für die 5 Jahre!!!!

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