Checkliste zur Gestaltung einer Stellenanzeige

Checkliste zur Gestaltung einer Stellenanzeige aus inhaltlicher und formaler Sicht, sowie der Rechtmäßigkeit nach dem AGG.

 

chcklDie Personalsuche via Stellenanzeige ist, egal ob online geschaltet oder im klassischen Printmedium veröffentlicht, noch immer der Hauptweg der Personalbeschaffung. Daher ist es sinnvoll anhand einer Checkliste zu überprüfen, ob die wirklich wichtigen Elemente in Ihrer nächsten Stellenanzeige auch wirklich vertreten sind. Zudem gibt es gute Gründe für die intensive Beschäftigung mit dem Thema Stellenanzeigen, bevor sich Ihr Unternehmen auf die Personalsuche begibt:

1. Die Stellenanzeige ist Teil Ihrer Außendarstellung und repräsentiert Ihr
Unternehmen.
2. Stellenanzeigen sind die Basis für Ihren späteren Auswahlpool an Bewerbern.
Wenn Sie die  falschen Kandidaten anziehen, hilft auch eine
gute Auswahlmethodik nichts!
3. Anzeigen können u.U. viel Geld kosten und sollten schon deswegen
treffend sein.
4. Stellenanzeigen müssen AGG-konform formuliert sein, damit Sie rechtliche Probleme vermeiden!

Nachfolgend finden Sie eine Checkliste, welche alle wichtigen Aspekte umfasst, die in einer Stellenanzeige genannt werden sollen oder können:

Inhaltliche Elemente

 Unternehmen und Stelle
– Vorstellung des Unternehmens (Branche, Größe, besondere Erfolge, Kultur etc.)
– Art der Anstellung (dauerhaft oder befristet, z.B. Saison-Aushilfe oder Praktikum etc.)
– Genaue Bezeichnung der Stelle
– Standort (zzgl. ggf. Bereichszugehörigkeit oder Position in der Unternehmenshierarchie)
– Schwerpunkte der Tätigkeit/ Aufgabenbereiche
– Besondere Verantwortung oder Befugnisse („…entscheidet allein über…“)
– Ggf. Hinweis auf besondere Arbeitsbedingungen (Reisetätigkeit etc.)
– Formale Qualifikationen, die verlangt werden (Ausbildung, Umfang beruflicher Erfahrung,
Zusatzqualifikationen wie bspw. Zertifikate…)
– Kompetenzanforderungen (Fach- u. Sprachkenntnisse, soziale und methodische Kompetenzen etc.)
– > welche der Anforderungen sind Muss-,
welche Kann-Anforderungen („zusätzlich wünschenswert sind…“)
– Angebot/ Leistungen des Unternehmens (z.B. Dienstwagen, überdurchschnittliches Gehalt,
Sabbatical möglich, Kinderbetreuung…)
– Weitere Leistungen/ Möglichkeiten im Unternehmen (Fortbildung, Karriere etc.)

 

Formale Aspekte
– Gewünschter Antrittstermin
– Art der gewünschten Bewerbung (online / e-Mail / telefonisch / schriftliche Bewerbung)
– Inhaltliche Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen (z.B. Kurzbewerbung, mit Arbeitsproben,
letztes Arbeitszeugnis etc.)
– formale Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen (bspw. eMail mit max. 4 MB Anhang).
– Kontaktmöglichkeiten (Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Ansprechpartner)

 

Gestalterische Elemente

– Firmenlogo
– Passendes Bild
– ggf. Appell an die Bewerber aktiv zu werden
(„Wollen Sie diese Chance nutzen? Bewerben Sie sich gleich jetzt!“ etc.)

 

Check zur AGG- Konformität

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) regelt u.a. auch die Beschaffung und Auswahl von Mitarbeitern. Um Diskrimierungen und daraus folgend ggf. abgeleitete Schadensersatzansprüche zu vermeiden, achten Sie darauf, dass Ihre Stellenanzeigen neutral formuliert sind.
D.h. dass Sie niemanden aufgrund
seines/ihres Geschlechts,
seiner/ihrer ethnischen Herkunft,
seiner/ihrer Weltanschauung,
seiner/ihrer Religion,
seines/ihres Alters,
seiner/ihrer sexuellen Identität
oder einer Behinderung
gemäß AGG benachteiligen.

Beispielsweise müssen Sie Stellen stets geschlechtsneutral ausschreiben („Assistent/in“ usw.). Sachlich begründete Ausnahmen sind zulässig. So ist es natürlich klar, dass wenn Sie Fotomodelle für Damenwäsche suchen, diese Models auch nur weiblich sein dürfen. Oder wenn bspw. eine katholische Einrichtung eine Position in der Öffentlichkeitsarbeit besetzt, so darf von der auf dieser Position arbeitenden Person wohl auch verlangt werden, dass die Person der katholischen Konfession angehört usw.
Es gibt mittlerweile eine Reihe von guten Quellen zum AGG. Der absolut sichere Weg führt im Zweifel über eine entsprechende anwaltliche Rechtsberatung, welche zu empfehlen ist, wenn Sie über Ausnahmen nachdenken wie in den obigen Beispielen.

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Service: Die hier veröffentlichte Checkliste zur Gestaltung einer Stellenanzeige
können Sie hier downloaden!
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3 Gedanken zu „Checkliste zur Gestaltung einer Stellenanzeige

  1. Ulrich Welzel

    Alles richtig. Vielen Dank hierfür.
    Ich fühle mich durch diese formalen Stellenanzeigen immer seltener angezogen. Sehen doch alle gleich aus. Mir fehlt der Pep, die Emotion. Wo ist das WoW weshalb ich mich bei Ihnen bewerben soll? Hier schlummert noch jede Menge Potential.
    Viele Grüße und Erfolg wünscht Ulrich Welzel

  2. Christoph Athanas

    Hallo Herr Welzel,
    ja, sehe ich ähnlich: Nur mit formalem Standard wirkt eine Stellenanzeige noch lange nicht attraktiv. Die Kunst ist es, sowohl wichtige und vom Leser (Bewerber) erwartete formale Infos unterzubringen und gleichzeitig den von Ihnen angesprochenen „Wow“-Effekt zu erzielen. Letzteres ist in der Tat die eigentliche kreative Leistung und auch da sehe ich bei vielen Anzeigen Luft nach oben.
    Beste Grüße.

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